Samstag, 8. Februar 2025

Die Politik der alten Herren

 

Gerade ist der Garten wieder mit einem Hauch Frost überzogen und widerspiegelt die Welt, welcher die Wildtiere gerade bei uns in der Schweiz entgegensehen. Vor ein paar Tagen ist die Zeitschrift von Wildtierschweiz in meinen Briefkasten geflattert. Eine Organisation, die ich gern unterstütze, weil es hier um die Tiere in unserem eigenen Land geht.


Mit Albert Rösti als Vorsteher des Bundesamt für Umwelt hat man buchstäblich den Bock zum Gärtner gemacht. Seit er es leitet, sollte man es eigentlich umtaufen in Bundesamt gegen Umwelt. Denn geschützt wird hier gar nichts mehr, ausser die Wirtschaft und die Bauern. Dass die Tierwelt dabei zugrunde geht, wird in Kauf genommen. Anders kann man es sich nicht erklären, dass auf die Demokratie so geschissen wird (entschuldigt den Ausdruck, aber genau das ist passiert). 


Im Jahr 2020 wurde das Jagd- und Schutzgesetz (JSG) vom Volk abgelehnt und zurück an die Regierung zur Überarbeitung geschickt. Ein Grund für die Ablehnung war die Lockerung des Schutzstatus bedrohter Wildtiere, vor allem dem Steinbock, Wolf, Luchs und Biber. Im Jahr 2023 wurde das Jagdgesetz /-verordnung im Auftrag von Albert Rösti im Eilverfahren nach seinem Gutdünken angepasst, ohne die üblichen demokratischen Wege zu gehen. Laut WTSS ein Verstoss gegen Art. 7 VlG und Art. 9 VlG ... aber natürlich ohne Konsequenzen. Statt ein modernes und ökologisch verantwortungsvolles Regelwerk wurde ein Abschutzgesetz geschaffen. Die breite Masse hört davon natürlich nichts. Denn die Schweiz gehört ja den Bauern und der Wirtschaft, der Rest der Bevölkerung hat den Mund zu halten. Resultat: im Jahr 2023 51 bewilligte Wolfstötungen und im Jahr 2024 85. Als nächstes soll es jetzt den Bibern an den Kragen gehen. Das Bundesamt gegen Umwelt arbeitet mit aller Macht daran, unsere Tierwelt menschlich bequem zu gestalten. Doch dass sie damit unsere Welt zerstören, scheint der Grossteil der Bevölkerung einfach hinzunehmen.

Wer dem Biber helfen möchte unterzeichne bitte hier: rettet-den-biber.ch



Eigentlich sollte man vermuten, dass die Menschheit aus ihren Fehlern lernt, denn sie glaubt ja, die einzige denkende Spezies zu sein. Doch hier in der Schweiz machen wir die gleichen Fehler wie vor Jahren. 

Was es bringt eine Tierart auszurotten hat nicht nur Franz Hohler schon besungen, sondern kann auf Youtube nachgeschaut werden. Ich stelle hier den Link nicht ein, weil es wirklich grausige Bilder sind, aber wer möchte gebe dort einfach Mao Zedong und die Sperrlinge im Suchfeld ein. Mao Zedong hat im Jahr 1957 sein Volk zum Massenmord an den Sperrlingen angetrieben, um einen höheren Getreideertrag zu erhalten. Resultat: Eine der grössten Hungerskatastrophen in China, weil die Sperrlinge eben nicht nur Getreide sondern auch Schädlinge gefressen hatten. Die Politik versteht die Zusammenhänge der Natur nach all den Jahren noch immer nicht. Die Leidtragenden sind wie immer die Tiere, aber irgendwann eben auch wir. Ändern können wir das nur, in dem wir solche Politiker nicht mehr wählen und uns lautstark für die Tiere und die Natur einsetzen, wo immer es geht.


Wer sich für die Arbeit von Wildtierschutz Schweiz interessiert, der klicke auf die Webseite: WTSS


Es ist zermürbend, dass die Natur immer hinten anstehen muss, umso mehr geniesse ich sie in meinem Garten. 

Frühstück für die Amseln. Eine kleingeschnittene Birne wird gern genommen. Übrigens, ich darf für eine Winterausgabe vom Schweizer Garten einen Bericht über die Ganzjahresfütterung der Vögel machen. Denn obwohl die Vogelwarte Sempach nach wie vor den alten Mist predigt, haben Vogelwarten in Deutschland ihre Meinung der Forschung angepasst: Die Ganzjahresfütterung macht Sinn, aber es kommt auf das Futter und die Hygiene an. Ein naturnaher Garten ist zwar schön und wichtig, doch macht leider nicht wett, was im Lebensraum der Vögel zerstört wird. Zum Thema habe ich auch Kontakt aufgenommen mit einer Wissenschaftlerin aus Grossbritannien. Ich freue mich schon richtig darauf, in die Tasten zu hauen, und hoffentlich ein paar Menschen für das Thema zu sensibilisieren.


In diesem Sinne, lassen wir uns nicht unterkriegen und trotzen den frostigen Zeiten.

Habt ein schönes Wochenende
Alex

Samstag, 4. Januar 2025

Ich träume von einem Cottage Garten


 Ich hoffe, ihr seid alle gut im neuen Jahr gelandet. In den letzten Wochen war es ja wieder ein wenig ruhig hier. Feiertage, verletzte Katerpfote und ein weiterer Roman haben mich auf Trab gehalten. Vorne weg: Nein, Jasper ist noch nicht zahmer geworden und es war eine ziemliche Prozedur das Wildtier zum Tierarzt zu bringen, geschweige ihn denn dort untersuchen zu lassen. Aber das liegt hinter uns und die Pfote ist soweit verheilt *uff*.

Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen. Nein, nicht mein Eigenes, aber eines, das uns Gartenverrückten etwas die Wartezeit auf den Frühling verkürzt.


"Ich träume von einem Cottage-Garten" von Mark Bolton ist erschienen im Callwey Verlag. 

Hier meine Rezension dazu:

Während draussen noch eine Schneedecke auf meinem Garten liegt, wächst die Sehnsucht nach Frühling und den ersten Blumen. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, eignet sich das Buch „Ich träume von einem Cottage Garten“ von Mark Bolton hervorragend. Wunderschöne Fotos von Pflanzen und Gärten lassen die Ideen im Kopf für das eigene Gartenreich nur so spriessen. Es ist offensichtlich, dass der Autor des Buches ein Händchen fürs Fotografieren hat. Kein Wunder, ist er beruflich doch auch Gartenfotograf. Aber nicht allein die Fotos machen das Buch aus. Auch mit Worten weiss Mark Bolton, einem Bilder in den Kopf zu zaubern.

„Als ich im hinteren Teil eines Beetes herumkrabbele, entdecke ich die kleine rosa Blüte des Ruprechtskrauts und ihr fein geschnittenes Blattwerk, welches sich über die sonnenbeschienene Erde ausbreitet.“

 

In dem Buch begleitet man den Hobbygärtner durch sein Gartenjahr. Wir erhalten Tipps, wann man was am besten erledigt und bekommen zudem einfach verständliche, bildlich dokumentierte Anleitungen. So zum Beispiel zum Sammeln von Samen oder für den Bau eines Quellsteins.

 


Ebenfalls werden verschiedene Pflanzen in der entsprechenden Saison vorgestellt. Mark Bolton lässt uns nicht nur an Erfolgen und Misserfolgen seines gärtnerischen Schaffens teilhaben, sondern nimmt uns auch mit in andere Gärten. Das Buch muss man nicht in einem Rutsch durchlesen, sondern kann es genüsslich von Zeit zu Zeit hervornehmen, um sich bei einer gemütlichen Tasse Tee inspirieren zu lassen. Risiken und Nebenwirkungen des Buches: Der Drang, in die Gummistiefel zu springen und in der Erde zu wühlen, könnte übermächtig werden.

Alle Bilder mit Ausnahme des ersten Fotos stammen aus dem Buch "Ich träume von einem Cottage-Garten" von Mark Bolton.

*****

Hmm, also bei uns liegen einige Zentimeter Schnee und der Garten steckt Mitten im Winterschlaf. Noch bin ich froh, um das Päuschen, denn wie gesagt, ich stecke Mitten im zweiten Roman der Lakeland Reihe. Zumindest konnte ich schon mal das Wörtchen "Ende" unter die Geschichte setzen, aber nun beginnt der Überarbeitungsprozess. Trotzdem, ich weiss nicht wie es euch geht, aber ich freue mich schon sehr darauf, wenn das erste Grün wieder aus der Erde blinzelt.

Ich wünsche euch allen ein gesundes, kreatives, spannendes, blühfreudiges und einfach tierisch gutes 2025!

Habt es fein.

Alex

Sonntag, 1. Dezember 2024

Gut gebrüllt, kleiner Löwe

 

Ja, heieiei, wo ist denn die Zeit geblieben? Das ist echt zum Brüllen. Jasper ist gewachsen und das nicht nur in die Höhe, sondern auch etwas in die Breite. Aber ein bisschen Winterspeck kann er gut gebrauchen, da er sowieso die meiste Zeit draussen verbringen will. Sicherheitshalber habe ich mich ihm angeschlossen. Man weiss ja nie, was der Winter noch mit sich bringt, ne.


Den ernsten Blick hat er immer noch drauf, denn die Welt ist ein gefährlicher Ort. Und auch sonst hat sich in seinem Verhalten nur wenig geändert. Okay, er weiss jetzt wie man Butterzopf klaut und sich dann in Luft auflöst. Ebenfalls hat er gelernt, dass es sich meistens lohnt aufzutauchen, wenn die Dosenöffnerin ruft. Manchmal hat er aber trotzdem noch "Schüblig" in den Ohren oder stellt aus einem anderen Grund seine Lauscher auf "Durchzug". 
Aber vorgestern Abend ist mir ein kleiner Durchbruch gelungen: Ich durfte zum ersten Mal den Herrn ganz sanft zwei Mal über die Seite streicheln, bevor er die Tatze anhob, um klarzustellen, dass das nun wieder für ein halbes Jahr reicht. Hui, aber ich habe danach mindestens so sehr gestrahlt wie ein Atomreaktor. Aber wer jetzt glaubt, Jasper habe endlich verstanden, dass die Nähe zum Menschen nicht sooo schlecht ist, hat sich leider getäuscht. Ich bleibe wohl vorläufig lediglich die praktische Dosenöffnerin und Klofrau ... Personal eben.


Was gibt es sonst noch Neues im Gwundergarten. Das Igelhäuschen ist bezogen und auch wenn keine Schnarchgeräusche zu hören sind, vermute ich ganz stark, dass da jemand seinen Winterschlaf hält.


Der Herbst war wunderschön und genauso wie man ihn sich vorstellt: farbige Blätter, mystischer Nebel, Tautropfen an den Gräsern ... heisser Tee im Becher.


Der alljährliche Blättermarathon hat stattgefunden. Wie immer landet das Laub bei mir entweder in der Hecke, auf grossen Haufen im Steingarten hinter dem Haus oder in den Beeten. 


Der Grund, warum ich keinen lärmigen Laubbläser benutze. Allerlei Tierchen verstecken sich zwischen den Blättern um zu überwintern. 


Hinter dem Sommerhäuschen hat sich etwas verändert, denn im September hatten wir Glück im Unglück:

Während eines heftigen Gewitters hatte es den bereits morschen Kiefernstamm, der der Ramblerrose Lykkefund als Stütze diente, umgepustet, als wäre er lediglich ein Streichholz. Was hatten wir für Glück, dass der Stamm nicht auf das Sommerhäuschen gekracht ist. Danke, Schutzengelchen.


Aber auch so war der Anblick heftig *schluck* 


Jetzt haben wir eine neue Stütze anbringen lassen, bis die frischgepflanzte Kiefer die Lykkefund wieder zu tragen vermag. Wird wohl noch ein Weilchen dauern. 


Dann habe ich noch diese neue Topfpflanze auf der Terrasse entdeckt. Hmm, kräftig giessen, damit sie wächst?


Am Sommerhäuschen hängt der Weihnachtsstern, das kann nur bedeuten ...



dass der Advent angebrochen ist. Normalerweise bastle ich dafür selber was zusammen. Aber irgendwie, war mir in diesem Jahr nicht danach und wie hätte ich diesem zauberhaften Kistchen widerstehen können.


Vor allem diesem süssen Bengelchen. Was es wohl ausgeheckt hat? Ob es wohl neulich auch am Whisky Tasting im Landhaus Ettenbühl war wie ich und nun ein bisschen beschwipst ist? Wer weiss, wer weiss. Auf alle Fälle wünsche ich euch allen einen wunderbaren Start in die Adventszeit. Lasst es euch gutgehen.

Alex und der kleine Löwe

Sonntag, 8. September 2024

Jasper - Chaschper - Chnobli - Monsieur

Mittlerweile hat er  schon viele Namen, unser Jasper. Edel gucken kann er auch schon, Menschen in seine Nähe lassen hingegen nicht. But so what? 

Das ist der Anblick, den unser Teenager uns meistens gewährt: von hinten, auf dem Sprung, mit "Schüblig" (Wurstsorte) in den Ohren. Man kann ihn rufen, egal mit welchem Namen, er würdigt uns keines Blickes.

Aber dann gibt es diese kleinen Momente, wo der Teenager wieder zum verspielten Katerchen wird. Wo er mit uns agiert ... hüstel, oder zumindest mit dem Spielzeug.

Wie könnte man ihn nicht lieben, unseren kleinen Chnobli. Aber jetzt Hand ausstrecken und Bäuchlein kraulen, wie früher bei Noah, ist nicht. Nein, man würde keine gewischt erhalten, aber er wäre im Bruchteil einer Sekunde verschwunden. Also lassen wir's, bis er den Weg zu uns selbst findet ... hüstel, voller Flöhe und Zecken. Wir erhalten zwar, dank seiner früheren Pflegestelle Tabletten dagegen, die er auch frisst, aber ich bin mir nicht so sicher, wie gut die wirken. Nachschauen ist ja leider nicht.


Nun mach nicht so ein Theater, wegen ein paar Mitbewohnern, Frau Gwundergarten. Ich hätte dann übrigens Hunger.

Nein, Jasper, heute steht nicht Rotkehlchen auf dem Speiseplan. 

Mmmmh, wäre aber fein. 


Pfff ... nichts gönnt sie mir. Die kann noch ein paar Monate länger warten, bis sie mich streicheln darf.


Hier, das ist dein Menü. Unglaublich, was der kleine Kerl wegfuttert, aber ich wollte ja immer mal eine Katze haben, die einfach alles wegputzt, was man ihr hinstellt. Herr Kater wird diesem Wunsch gerecht.


So, und nun wird das Sommerhäuschen erobert. 

Sorry, Frau Gwundergarten, aber das gehört jetzt mir.

Okay, während ich mir einen neuen Schreibort suchen kann, gönnt sich eine Blaumeise eine kleine Erfrischung:

Splish, splash, I was takin' a bath ...





Ja, da hatte jemand Spass. Gut so. Habt alle einen erfrischenden Sonntag und einen tierisch guten Start in die neue Woche.

En liebe Gruess

Alex & Jasper

Sonntag, 18. August 2024

Ein etwas anderer Weg

 


Wie ihr alle wisst, tragen wir unseren Noah nur noch in unseren Herzen. Mit seinen Siebzehnjahren wollte sein Körper einfach nicht mehr so, wie er und wir es uns gewünscht hätten. Ja, Noah lebte gern und war im Mai 2023 noch gar nicht bereit still und leise abzutreten. Nein, er wollte noch leben, zeigte mir das beim Spielen und auf seinen täglichen Gartenrundgängen. Dank einer Nachbarin, die selber eine ältere Hundedame mit Arthrose und allerlei Gebresten hatte, fand ich zur Praxis EnerQi und damit zu Francesca Zimmermann.

Nie hätte ich geglaubt, dass unser menschenscheuer Kater so still hält, während Francesca ihn abtastete, um die schmerzenden Stellen  ausfindig zu machen, und dann die Nadel treffsicher platzierte. Francescas Antwort dazu: "Wenn Katzen es brauchen, dann halten sie bei der Akupunktur auch still." Meine Meinung dazu: Francesca hat eine sehr feinfühlige Art mit Tieren umzugehen. Noah hat sich bei ihr einfach wohl gefühlt. Ich hätte mir keine bessere Tierärztin für ihn wünschen können. Weniger toll fand er den Transportkorb, den hat er schon immer gehasst, aber dass die Behandlung anschlug merkte ich ziemlich zügig. Nach jeder Behandlung war das Erste, was Noah machte, seinen Napf auf zu suchen und tüchtig zu futtern. Ansonsten hatte er den Fressnapf eher gemieden, da Magen, Galle und Bauchspeicheldrüse in bedenklichem Zustand waren. 


Sogar seinen geliebten Haselnussbaum erklomm der stolze ältere Herr wieder und das trotz seiner Arthrose.

Es war ein Auf und Ab der Gefühle von Mai 2023 bis zum 20. März 2024, wo wir uns schliesslich für immer von ihm verabschieden mussten. Es gab gute Tage, aber auch schlechte Tag, aber es war ein lebenswertes Leben, das er bis zum Schluss auskosten durfte. Diese Zeit brachte uns beide noch mal näher, was den Abschied nicht leichter machte. Ja, ich heule auch jetzt noch, weil er eben schon ein ganz besonderer kleiner Kerl war. 

Aber zurück zu dem, was ich euch eigentlich ans Herz legen wollte: Wenn euer Tier Schmerzen hat, versucht es nebst der Schulmedizin doch auch mal mit der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Ganz egal, ob Pferd, Hund, Katze oder was auch immer, Akupunktur und chinesische Kräuter können unterstützen, Schmerzen lindern und schonend helfen. Mehr dazu erfahrt ihr direkt auf der Webseite von Francesca Zimmermann. Ich bereue in Bezug auf Noah lediglich, nicht schon früher von ihrer Praxis und TCM gewusst zu haben. 


Für Noah war dann im März 2024 die Zeit gekommen zu gehen. Hinterlassen hat er einen tiefen Pfotenabdruck in unseren Herzen und wer weiss ...

... vielleicht hat er dafür gesorgt, dass unser Blick genau auf diesen kleinen Faulpelz gefallen ist. Jasper. Er hat Noahs Erbe angetreten, auch wenn er uns noch nicht vollkommen vertraut. 
"Das wird schon noch, gell Jasper". 

Habt einen schönen Sonntag und geniesst den Regen.
En liebe Gruess

Alex