Samstag, 20. Juli 2024

Wusch ... und schon wieder vorbei


 In diesem Jahr ging es nach Pembrokeshire, Wales. 

Ein Traum, sowohl landschaftlich wie auch menschlich. Bereits bei unserem Grosseinkauf in einem grossen Tesco, wurden wir vom Kassier als Touristen enttarnt ... okay, unser Schweizer Akzent ist auch nicht zu überhören. Der gute Mann hat uns nicht nur gleich mitgeteilt, was wir uns alles ansehen sollen, sondern hat ungeachtet der immer länger werdenden Warteschlange hinter uns, dies auch gleich noch auf dem Kassenbon in aller Ruhe notiert. Sonst würden wir es ja noch vergessen. Als ich mich bei den wartenden Menschen entschuldigt habe, hat der Kassier nur gemeint: "Ach was, das stört die nicht. Wir müssen doch den Besuchern die Schönheit unseres Landes zeigen."
Ganz ehrlich? Ich weiss nicht, wie man hier bei uns an einem Freitagabend im Volkiland in der Warteschlange reagiert hätte, wenn da sich der Kassier einen netten Schwatz mit Touristen erlaubt hätte...

Das Waterwynch Mill West Cottage hat uns ein gemütliches Zuhause geboten. Es lag zwar in Carmarthenshire, aber war dennoch ein idealer Ausgangspunkt zum Wandern und für alles, was wir uns ansehen wollten. 

Ein wunderbarer Ort, um die Seele baumeln zu lassen.

Täglich konnten wir vom Fenster aus, den Kaninchen zuschauen. 

Auch Eichhörnchen hüpften über die Mauer und ...

was wie eine kaputte alte Comic-Autohupe klang, war dieser hübsche Kerl und ...

seine drei Weiber.

Wir haben ...

... unsere Nachbarn begrüsst,

traumhafte Gärten besucht, 


edle und ..


weniger edle, dafür steilere Treppen erklommen,


Burgen besucht,

und Ruinen auch.



Haben dem König der Lüft beim Fliegen zugeschaut.
(Golden Eagle)


Sind über, durch und unter Zäunen hindurchgeklettert (was immer sich die Waliser haben einfallen lassen, um die Wanderer fit zu halten).


Sind gewandert, soweit die Füsse uns trugen,


und haben dabei wunderbare einsame Strände entdeckt. Psst, das Wasser ist kalt aber erfrischend.

Wir haben uns von neugierigen Kühen über die Weide verfolgen lassen (psst, so schnell war ich noch nie auf einem Zaun *kicher*)


Haben einen riesigen Seerosenteich überquert.



Haben das wunderbare Städtchen Tenby mit seinen farbigen Häusern erkundet.

Der Versuchung widerstanden.

Haben uns aufs Meer gewagt,

um nach Caldey Island zu gelangen.


Pembrokeshire ist ein Traum, auch wenn leider etwas meine Ferienstimmung getrübt hat. Mir ist klar, dass auch Grossbritannien keine Idiotenfreie Zone ist, aber dennoch war ich verblüfft in einem so Hunde vernarrten Land wie Grossbritannien eine solche Haltung zu sehen:


Natürlich konnte ich nicht einfach wegsehen und bin nach dem ersten Schrecken zwei Tage später noch mal an den Ort zurückgekehrt, um ein Foto zu machen. Ich habe die RSPCA (Tierschutz in Grossbritannien) verständigt, mit Adresse und Fotos versorgt und was bekomme ich als Antwort: Sorry, wir haben so viele dringendere Fälle, wir können damit keinen Beamten beauftragen. Aber da der Halter einen Campingplatz führt, würden bestimmt noch mehr Meldungen eingehen und dann, ja dann würden sie aktiv werden. Hmm, das reichte mir nicht, denn der Campingplatz war leer als ich dort war. Also habe ich Kontakt mit der Gemeinde aufgenommen. Da hiess es, sorry, wir kümmern uns nur um das Wohlergehen von Farmtieren. Dann habe ich mit der Polizei Kontakt aufgenommen, damit die einen Beamten hinschicken, der dann den Tierschutz aufbieten könnte. Und obwohl ich alles erklärt habe und auch die Antwort der RSPCA angefügt habe, hiess es: Kontaktieren Sie die RSPCA (ich will jetzt hier keine Beamtenwitze machen - bin ja selber eine Gemeindeangestellte - aber das Mikadospiel kam mir dann doch kurz in den Sinn ...). Wie auch immer, ich bleibe dran, denn es geht hier um drei Hunde, die kaum Platz haben, eine Runde zu drehen und wie man sieht, steht noch nicht mal ein Wassernapf im Gehege. Da kommt mir echt die Galle hoch. Mittlerweile stehe ich im Kontakt mit einer meiner Leserinnen, die nach Schottland ausgewandert ist und wiederum jemanden kennt, der sich um solche Fälle kümmert. Wenn da auch nichts erreicht werden kann, stehen immer noch andere Organisationen zur Verfügung, bei denen ich anklopfen werde. Wenn jemand aus Grossbritannien dies liest und Beziehungen hat, ich kann gerne die Adresse des Halters liefern.

Unser eigenes kleines Felltier hat unsere Abwesenheit gut überstanden, allerdings ist er gerade unabkömmlich und hat keine Zeit für einen Fototermin. Das holen wir dann noch nach.

Habt ein schönes Wochenende!

Alex

10 Kommentare:

  1. Hallo liebe Alex
    Was für ein wunderbarer Ferienbericht mit ebenso tollen Bildern. Weniger schön, ja einfach widerlich die HundeGeschichte. Aber Chapeau Alex, wie du dich ranhältst und alles in Bewegung setzt, um den dreien ein besseres Leben ermöglichen zu können. Ich ziehe wirklich meinen Hut und wünsche dir einfach Erfolg damit... und den drei Hundis auch.
    Gutes Ankommen zuhause!
    Herzlichst
    Ida

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, du Liebe. Ich hoffe, es bringt am Ende was, dass ich im Moment allen auf den Wecker gehe und auf die Füsse trete :). Den Halter selbst habe ich noch nicht konfrontiert, weil ich von seinen ehemaligen Nachbarn gehört habe, wie er mit Problemen umgeht. Und ich möchte nicht, dass er die Hunde schlussendlich gar "entsorgt".
      En liebe Gruess
      Alex

      Löschen
  2. Ja, wusch- das haben Ferien (leider!) so an sich.... Aber wenn man so viel Schönes erlebt hat, die Zeit geniessen und sich richtig erholen konnte, dann haben die freien Tage doch ihren Sinn und Zweck aufs Wunderbarste erfüllt! Diese Landschaft ist einfach traumhaft, so urig und schlicht inspirierend..... Hab manchmal direkt die alten Highländer vor Augen, angesichts dieser trutzigen Gemäuer, die ach! sooo viel erzählen könnten...(und auch, weil wir uns gestern Abend den "Highländer" mit Mel Gibson (schmacht!) reingezogen haben! 😁) Das sind genau die richtigen Landstriche für Menschen wie mich die je länger, je öfter diesem wirren Leben den Rücken drehen, alle Verrückten dieses Planeten links liegen lassen und raus in die Einsamkeit ziehen wollen würden. Aber leider begegnet man auch dort miesen Typen- und ich würde es handhaben wie du: auf die muss man alle Geschütze richten, die einem zur Verfügung stehen. Prima, dass du jetzt diese Bekannte zur Seite hast, die an deiner Stelle etwas gegen diesen Hundebesitzer unternimmt. Du hast schon Recht: die direkte Konfrontation kann manchmal kontraproduktiv sein. Sogar mit dem Tierschutz kann der Schuss nach hinten losgehen, habs selber erlebt: nachdem ich einem Pferdebesitzer hier in der Gegend den Tierschutz auf den Hals gehetzt habe, weil sein Pferd und der Esel auf kleinstem Raum dahinvegetieren mussten, waren die beiden eines Tages einfach verschwunden. Ich konnte bis heute nicht herausfinden, wohin....😢
    Ich drücke euch alle Daumen, dass ihr was zum Guten bewegen könnt!
    Einen gemütlichen Sonntag dir, lass dem Monsieur von mir zumindest ein paar Luft-Knuddler aus der Ferne angedeihen,
    liäbi Griäss! Frau 🐝

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Na ja, also da wo wir waren, wäre der Mel Gibson wohl ein Lowlander gewesen *kicher*. Wir waren dieses Mal in Wales und nicht in Schottland ... wäre aber auch mal wieder schön.
      Oh je, das klingt nicht gut mit dem Eselchen und dem Pferd und lässt Schlimmes befürchten. Ich hoffe, das Karma schlägt bei solchen Vollpfosten mal tüchtig zurück. Na ja, ich würde unserem Monsieur ja gerne einen Luft-Knuddler von dir geben, aber heute Abend glänzt der Herr mal wieder mit Abwesenheit. Mann, ich hätte ihn früher zu uns holen sollen, damit Herr Noah ihm noch ein paar Manieren hätte beibringen können. Jasper steckt mitten in der Sturm und Drang Phase und ist so ein richtiger Teufelsbraten. Gestern vom Zaun einen riesen Hopser auf den schönen Kronen Rhabarber um eine Amsel zu erwischen. Kurz und gut: Beides ist jetzt platt, aber der Kater hatte Spass. Du weisst, ich liebe ihn trotzdem ... Das wird schon noch *kicher*.
      En liebe Gruess und tüchtige Knuddler an deine Rasselbande inklusive dem Pfüdi (so en Schnüggel).
      Alex

      Löschen
  3. Does sound like it was a dream of a trip. I remember a hike with my brother in the desert where we lived when we were still children. It was open range where the cattle could roam where ever they wanted. We were heading back to town, and we turned back to look at the way we came from. There was a straight line of cattle, about 50, standing there watching us. They were close enough to scare us a bit, as every time we walked, they would walk in the same direction. When we stopped, they stopped. I can laugh about it now, but we were happy when we finally got to the outskirts of town and the cattle went about their own business.

    I'm in the United States of America, but we had the same dog problems as you. I called the ASPCA and they told me they could do nothing, and I should call the health department. The neighbor behind us had two pitbulls and six pitbull puppies in a large cage up against the fence of our back yard. There was no shade or water bowl, and only a wooden pallet on the ground which the puppies crawled under to be in shade. They never picked up the feces. They just sprinkled lime over it to cover up the smell. The dogs had to walk in the feces all the time. I talked to the neighbor several times about how to care for the dogs, but he was not interested. I did turn him into the health department and they made him clean it all up, and came back for a recheck a month later. They kept it clean after that, but those dogs were only treated like property, not pets. I was glad when they finally moved away.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. What a sad story with the pitbulls. Some people really don't deserve dogs or other animals at all. However you did a great job by talking to him and to turn him into the health department ... even when for the dogs only little changed. I wish there were stricter laws and that more could be done.
      LoL ... naughty cows. Maybe we were just a little bit of entertainment for them: "Let's chase some hikers and have a look how quick they can run .... muuuuh" :)

      Löschen
  4. Deine englischen Reisebilder sind immer ein besonderes Vergnügen. Tolle Küsten, viele Tiere, gemütliche Unterkünfte, Gärten und geschichtsträchtige Vergangenheit. Wermutstropfen warten überall in der Idylle und ich hoffe, dass sich in bezug auf den Hund was getan hat.
    Ich hoffe, deinen kleinen Rüpel bald mal wieder zu sehen ;-)
    LG Christiane

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Christiane
      Da hast du recht mit dem Wermutstropfen. Ich bin immer noch dran mit den Hunden. Wenn sich was tut, werde ich das dann kommunizieren.
      Der kleine süsse Rüpel muss heute seine Feuertaufe bestehen: Nationalfeiertag. Drück uns bitte die Daumen, dass alles gut klappt, denn reinnehmen lässt er sich ja nicht. Aber wir sind zuhause und wenn die Feuerwerke ihn ängstigen, hoffe ich, dass er freiwillig ins Haus zurückkehrt *seufz*. So viele Tiere müssen Angst aushalten, damit ein paar Knallfrösche ihre Freude haben können. Werde ich nie verstehen.
      En liebe Gruess
      Alex

      Löschen
  5. wow
    ein traumhafter Urlaub
    der würde mir auch gefallen
    weniger schön das Tierleid :(
    wie gut dass du dran bleibst
    ohh.. wenn dein Jungspund bei mir Amseln fangen würde bekäme er es aber mit mir zu tun ;)
    eine kalte Dusche zumindest ..
    ich scheuche schon immer eine Gartenkatze wenn die Amseln schimpfen und ihre Jungen beschützen
    liebe Grüße
    Rosi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bisher hat er gottlob noch keine Amsel erwischt. Mehr als "Nein" getraue ich mich bei ihm im Moment noch nicht anzuwenden. Das Vertrauen ist immer noch am Entstehen, da wäre Wasser vermutlich nicht hilfreich. Aber "Nein" reicht im Moment noch aus, um ihm zumindest vom Erobern des Zimmers abzuhalten, in das er nicht gehen darf. Ob ich ihn beim Jagen damit auch aufhalten kann, wage ich ein kleines Bisschen zu bezweifeln.
      Hab noch eine gute Woche.
      En liebe Gruess
      Alex

      Löschen