Sonntag, 18. August 2024

Ein etwas anderer Weg

 


Wie ihr alle wisst, tragen wir unseren Noah nur noch in unseren Herzen. Mit seinen Siebzehnjahren wollte sein Körper einfach nicht mehr so, wie er und wir es uns gewünscht hätten. Ja, Noah lebte gern und war im Mai 2023 noch gar nicht bereit still und leise abzutreten. Nein, er wollte noch leben, zeigte mir das beim Spielen und auf seinen täglichen Gartenrundgängen. Dank einer Nachbarin, die selber eine ältere Hundedame mit Arthrose und allerlei Gebresten hatte, fand ich zur Praxis EnerQi und damit zu Francesca Zimmermann.

Nie hätte ich geglaubt, dass unser menschenscheuer Kater so still hält, während Francesca ihn abtastete, um die schmerzenden Stellen  ausfindig zu machen, und dann die Nadel treffsicher platzierte. Francescas Antwort dazu: "Wenn Katzen es brauchen, dann halten sie bei der Akupunktur auch still." Meine Meinung dazu: Francesca hat eine sehr feinfühlige Art mit Tieren umzugehen. Noah hat sich bei ihr einfach wohl gefühlt. Ich hätte mir keine bessere Tierärztin für ihn wünschen können. Weniger toll fand er den Transportkorb, den hat er schon immer gehasst, aber dass die Behandlung anschlug merkte ich ziemlich zügig. Nach jeder Behandlung war das Erste, was Noah machte, seinen Napf auf zu suchen und tüchtig zu futtern. Ansonsten hatte er den Fressnapf eher gemieden, da Magen, Galle und Bauchspeicheldrüse in bedenklichem Zustand waren. 


Sogar seinen geliebten Haselnussbaum erklomm der stolze ältere Herr wieder und das trotz seiner Arthrose.

Es war ein Auf und Ab der Gefühle von Mai 2023 bis zum 20. März 2024, wo wir uns schliesslich für immer von ihm verabschieden mussten. Es gab gute Tage, aber auch schlechte Tag, aber es war ein lebenswertes Leben, das er bis zum Schluss auskosten durfte. Diese Zeit brachte uns beide noch mal näher, was den Abschied nicht leichter machte. Ja, ich heule auch jetzt noch, weil er eben schon ein ganz besonderer kleiner Kerl war. 

Aber zurück zu dem, was ich euch eigentlich ans Herz legen wollte: Wenn euer Tier Schmerzen hat, versucht es nebst der Schulmedizin doch auch mal mit der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Ganz egal, ob Pferd, Hund, Katze oder was auch immer, Akupunktur und chinesische Kräuter können unterstützen, Schmerzen lindern und schonend helfen. Mehr dazu erfahrt ihr direkt auf der Webseite von Francesca Zimmermann. Ich bereue in Bezug auf Noah lediglich, nicht schon früher von ihrer Praxis und TCM gewusst zu haben. 


Für Noah war dann im März 2024 die Zeit gekommen zu gehen. Hinterlassen hat er einen tiefen Pfotenabdruck in unseren Herzen und wer weiss ...

... vielleicht hat er dafür gesorgt, dass unser Blick genau auf diesen kleinen Faulpelz gefallen ist. Jasper. Er hat Noahs Erbe angetreten, auch wenn er uns noch nicht vollkommen vertraut. 
"Das wird schon noch, gell Jasper". 

Habt einen schönen Sonntag und geniesst den Regen.
En liebe Gruess

Alex

9 Kommentare:

  1. Ach, wenn ich das lese, dann hast Du wohl ähnliches mit Noah erlebt, wie ich damals noch einige Zeit mit der Maus. Und die profitierte damals von den Erfahrungen, die ich ab August 2010 mit Herrn Katze machte, als mir seine behandelnde Tierärztin für Samstag den 21. August die Euthanasie vorschlug - so nach dem Motto da hätte sie Notdienst, wenn es ihm schlechter ginge. Wobei sie diejenige war, die ihm davor aus versehen ein doppeltes Schmerzmittel verabreicht hatte, da sie nicht zugehört hatte, dass es das kranke Katertier schon am Morgen bekommen hatte :-( Und aus heutiger Erfahrung hätte ich das einem 16 Jahre alten Tier heutzutage möglichst gar nicht mehr verabreicht. Aber das ist ein anderes Thema. Es gab und gibt eben solche und solche Tierärzte ... Und zum Glück konnte am Tag X Wolfgang noch eine mobile Tierheilpraktikerin ausfindig machen, die noch am gleichen Tag in den Garten kam, sich einfach mit uns auf den Rasen setzte, sich mit uns unterhielt, und im Augenwinkel das umherwackende fast zum Tode verurteilte Katertier in den Beeten beobachtete. Und als er mühsam über den Rasen zurück in seinen Wintergarten schlich, sagte sie nur: 'Der will noch leben, der hat noch was vor ...' Dank ihr habe ich dann zu einer jungen Tierärztin gewechselt, die durch die ganzen - seit Ende März verabreichten Medikamente - ihm zwar auch nicht mehr helfen konnte, aber die zwei verblieben Monate waren für ihn und mich anscheinend wertvoll. Denn jeden Tag stand er morgens bereit, um in seinen Wintergarten getragen zu werden, konnte entscheiden, ob er Lust auf ein paar Schritte im Garten hatte, und war am Abend bei einbrechender Dunkelheit wieder bereit ins Haus zu gehen. Was er übrigens seit der Tierarztbehandlung plötzlich nicht mehr tat. Seit ungefähr Mai kam er nur noch zum Fressen ins Haus und saß selbst bei strömendem Regen lieber unter dem Taxus am Haus, und wollte auch nicht in den Wintergarten auf die Liege gehen ...
    Es ist wirklich eine Gradwanderung wie lange Tiere die Schulmedizin ertragen. Maus hielt es nur 2 Monate aus, danach hatte ich Mühe sie zum Tierarzttermin zu bekommen. Ich habe sie damals sogar noch überliesten können, indem ich meine Hausklamotten anbehielt. Aber Mitte März war es dann so schlimm, dass sie sich vor dem Termin sogar zwischen Heizung und Geschirrspüler verkroch, dass ich unseren Tierarzt anrief, und wir verabredeten, dass wir idealerweise nicht mehr mit ihr zu ihm kommen. Danach hatten wir fast noch 2 sehr intensive Wochen, da sie bald verstand, dass es für sie keine Spritzen mehr gab. Ich habe den Weg bis heute für beide nicht bereut, und bin der Meinung, dass zumindest Freigänger oftmals Zeit zum Sterben brauchen ...
    Aber noch schöner ist es natürlich, wenn ihnen vorher mir sanfteren Methoden geholfen werden kann :-)

    Dann macht's Euch gemütlich! Bei uns ist es auch ziemlich klamm und feucht, aber wir hoffen ja immer noch, dass Finja irgenwann zum Fenster reinspaziert oder zumindest unten am Katzenfenster kraftlos maunzt ...
    LG Silke

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    1. Oh, nein, ist Finja immer noch nicht aufgetaucht? Mist, ich drücke euch fest die Daumen, dass sie sich endlich wieder zeigt. Hoffentlich ist sie nirgendwo eingesperrt. Aber bestimmt hast du die Nachbarschaft schon abgeklappert.
      Liebe Grüsse
      Alex

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  2. Du weisst ja: ich bin sehr für alternative Heilmethoden. Ganz egal, ob das jetzt Bachblüten-, Schüsslersalz- oder homöopathische Mittel sind, ob man es mit TCM, Osteopathie oder was auch immer versucht. Bisher hat mir die Anwendung der Methoden gerade am Tier Recht gegeben, dass sie wirken. Ausserdem befürworte ich ein Hand-in-Hand-Gehen von traditioneller und alternativer Medizin; ich denke, sie ergänzen sich perfekt. Ich habe gerade mit Toffee erfahren, wie gut das funktioniert. ManitouseiDank habe ich in Luzern eine Kleintierpraxis an der Hand, deren Ärzte unglaublich nett und empathisch sind und nach dem Prinzip "so wenig wie möglich, so viel wie nötig" agieren.
    Allerdings erspart einem das leider nicht schwierige Zeiten, gerade erleben wir hier auch solche. Und ich weiss nicht, in welche Richtung es gehen wird. Aber wir hoffen das Beste und tun für unsere Pfötchen, was wir können.....
    Ich freue mich, dass euer kleine Wildfang langsam Zutrauen fasst! Und besser, es dauert, dafür "verthets" dann, als übers Knie gebrochen und mehr verdorben, als erreicht, nichtwahr? Ich bin mir übrigens sicher, dass die Schnute Schuld daran hat, dass der Kleine bei euch gelandet ist. Schliesslich weiss man ja, dass sich die Mietzen ihr Zuhause aussuchen und nicht wir uns die Mietzen!
    Weiterhin alles Gute für euch im Gwundergarten, jaja, das wird schon! 😺
    Härzlichschti Hummelzgriäss!

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    1. Ach, Frau Hummel, ich drücke euch fest die Pfötchen, das alles gut ausgeht. Ist Madame Toffee oder vielleicht doch der herzige Pfüdi am Kränkeln?
      Okay, manchmal hapert´s ein bisschen mit der Geduld bei Frau Gwundergarten. Gestern habe ich versucht Jasper während dem Fressen mal kurz ... nur ganz kurz ... echt ... über den Rücken zu streicheln. Hui, der machte praktisch einen doppelten Salto auf die Seite. Ne, er will nicht ... seufz. Also weiter warten und Geduld haben.
      Hoffe es wird wieder mit deinem Sorgenkind ... welches auch immer.
      En liebe Gruess
      Alex

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  3. Habe gerade erst das mit Noah und Jasper gelesen. So ist ein Seelchen gegangen, doch es war gekannt und geliebt und fürsorglich begleitet - und ja, vielleicht hat das neue Seelchen in eurer Mitte die Fähigkeit, dem tiefen Abdruck in euren Seelen ein wenig zu heilen. Wir hatten um unser Kerlchen schon oft Angst, weil er so eine Drama-Queen ist. War bisher immer falscher Alarm, doch er ist schon ziemlich betagt und ich weiß nicht, wie es ohne unser Katerle sein könnte... Ich wünsch Dir von Herzen viel Kraft und alle Freude dieser Welt mit dem kleinen Herzensbrecher :)

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    1. Danke, du Liebe. Ja man kann es sich kaum vorstellen, wie es ist, wenn mal das Seelentierchen nicht mehr da ist. Aber eigentlich wusste ich es immer, dass Noah ganz ohne sein Verschulden, uns irgendwann das Herz brechen wird. Seufz, das ist der Preis der Liebe.
      Der freche kleine Kater, der sein Erbe angetreten hat - aber seine eigenen Vorstellungen hat, was er damit anfangen will - braucht noch ein bisschen Zeit, um uns an seinem Leben voll und ganz teilnehmen zu lassen. Na ja, wird schon noch :).
      En liebe Gruess
      Alex

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  4. ja.. wie heißt es so schön
    niemals geht "jemand" so ganz
    auch unsere Fellnasen nicht
    schön dass Noah so gut behütet auch so lange bei euch bleiben konnte
    und das mit Jasper wird sicher noch ;)
    in meinem Garten ist eine rote Katze
    uns sie erinnert mich immer an den Chefgärtner ..
    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Liebe Rosi
      Dein Wort in Jaspers Ohr. Ich hoffe er hat gehört, dass es mit ihm schon noch wird. Im Moment sind seine Ohren wieder auf Durchzug geschalten. Seufz, immer diese Teenager :).
      Na, dann knuddle den Chefgärtner-Klon mal tüchtig.
      En liebe Gruess
      Alex

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    2. der ist auch nicht knuddelig.. ;)
      er geht immer auf Abstand wenn ich komme

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