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Dienstag, 18. Juli 2023

Von alten Klöstern und möchtegern Schlössern

Das, Ihr Lieben, ist die Lanercost Priory. Da sie von unserer Unterkunft her gut zu Fuss zu erreichen und das Wetter etwas sehr launisch war, haben wir eine Regenlücke ausgenutzt und sind da hinmarschiert. Begleitet von Kühen, Schafen, Kaninchen, einem Fasen und einem Fuchs.

Es ging vorbei am Castle Naworth - das im Privatbesitzt ist und nicht besichtigt werden kann. Was für ein bescheidenes schnuckliges Zuhause 😎 

Der Wind pustete uns danach direkt nach Lanercost, hinein in das alte Gemäuer der Priory.



Psst, aber irgendwie erinnert mich diese alte Grabstätte eher an eine neuzeitliche Engel Dekofigur, die es an Weihnachten zu kaufen gibt *kopfkratz*. Nach dieser Erkenntnis brauchte ich dringend einen Tea mit Brownie im angrenzenden gemütlichen Tea Room.

Am nächsten Tag ging es auf eine kurze Wanderung in der Nähe von Lowther Castle. Für den Einstieg war die zweistündige Wanderung gerade recht, denn ich hatte fünf Wanderbücher dabei, auf die mein Mann doch vorbereitet werden musste 😆😂😎 Kein Mitleid bitte, er hat es überlebt.



Askham, ein kleines gemütliches Dorf vor Lowther Castle.


Über einen gemütlichen Wiesenweg gelangte man dann zum Schloss zurück. Es ist ein seltsames Gemäuer, denn ursprünglich war es ein Landhaus, das  im 17. Jahrhundert neu erbaut wurde. Dann kam ein Grössenwahnsinniger und baute in der Zeit vom 1806 bis 1814 noch Zinnen obendrauf, was dem Ganzen etwas Schlossähnliches verpasste. Im Zweiten Weltkrieg diente Lowther Castle als Quartier für das Panzerregiment. 1957 wurde das Dach abgedeckt und das Gebäude dem Zerfall überlassen, bis irgendwann der Lowther Castle and Garden Trust einschritt. Und so steht wieder ein Baukran beim Gebäude. Das die Kurzfassung aber nun nichts wie rein mit euch.

Mir hat der bepflanzte Innenhof gut gefallen. Es verleiht den alten Steinen etwas Mystisches.


Der zweifarbige Blumenhartriegel habe ich so noch nicht gesehen ... das dicke Täubchen hingegen schon.

Hier der Blumenhartriegel noch aus der Nähe.



Die Heckenumrandung bestand hauptsächlich aus Eibe.


Es hiess an der Kasse, wir müssten unbedingt in den Rosengarten. Da dufte es zurzeit ganz wunderbar. Also nichts wie hin.

Mehrere solche Rankbogen wurden von schweren Ramblerrosen überwuchert, begleitet von Katzenminze, Salbei und Frauenmäntelchen. Soweit war noch alles gut und wunderschön.

Und dann haben sie es meiner Meinung nach vermaselt ... tschuldigung, ist eben nur mein Geschmack. Denn dann wurde es formal und steif. Nichtsdestotrotz, der Duft der Rosen war wirklich betörend. 


Laaaaaangweiiiilig. Liebe Briten, das könnt ihr wirklich besser.

Leider waren die Rosen nicht beschriftet. Es gab zwar eine  grosse Übersichtstafel, wo man herausfinden konnte, um welche Sorte es sich handeln könnte, aber die war schon etwas verblasst. 

Ein Sumsi mit Po.

Das müsste eigentlich die Francis E. Lester sein. Auch sie war wieder an einem der schönen Ramblerrosenbogen. 




 Fazit des Besuches: Na ja ... aber das Kirsch Glacé war sehr fein.

En liebe Gruess

Alex

Sonntag, 4. Juni 2023

Alles doof

Schiefschnute findet es im Moment überhaupt nicht lustig. Der blöde Wind ist wohl Schuld für seine Bindehaut-Entzündung. Zuerst war das rechte Augen betroffen und kaum war dieses einigermassen okay, fing es beim linken Auge an. Dazu kommt noch heftige Arthrose und keine Lust zum Fressen. Wir sind seit einer Woche am "dökterle". Nach dem wir das erste Schmerzmittel ausgetauscht haben, da er es nicht vertragen hat, klappt es nun mit dem zweiten besser. Danach sind Hanftröpfli angesagt, die er "bäh" findet. Ich glaube, ich schlucke die Dinger selbst. Gestern Abend hat er seit langem mal wieder eine Spielrunde eingelegt. Das lässt hoffen. Und hüstel, auf den Haselnussbaum musste er am Ende auch wieder raufklettern... auch wenn er es kaum noch geschafft hat und Frau Gwundergarten beim Abstieg helfen musste. Ja, unser Goldie ist eben ein Oldie geworden.

Heute Morgen auf dem Spaziergang sind wir unserer fröhlichen Nachbarin begegnet. Mila. Wenn ich im Garten bin und sie vorbeispaziert mit ihrem Herrchen, muss sie immer kurz "Hallo" sagen. Noah ist mässig begeistert.

Morgens um halb acht. Gleich gibt's Kaffee im Sommerhäuschen.


Aber zuerst noch eine kurze Runde durch den Garten. Die Rosen sind nämlich in den Startlöchern. Hier die Rose de Resht.

Wieder die Rose de Resht mit Blau- ähm, Weissregen (Glyzinie) im Hintergrund.


Nein, das im Vordergrund ist kein Hanf sondern das Ehrenpreis Lavendelturm, dem man praktisch beim Wachsen zuschauen kann. Es wird fast so hoch wie sein Nachbar, das Rosenbäumchen.


Der stachelige Stanley versteckt seine Blüten gern etwas. Dabei sind sie so hübsch.


Diese Clematis wird bald jedes Jahr von der Clematis Welke heimgesucht. Aber zwei Blüten hat sie in diesem Jahr schon mal hinbekommen. Na, geht doch.

Eine der wenigen Blüten, die mir die Schnecken von den sibirischen Iris übrig gelassen haben. Vermutlich sollte ich mich noch bedanken *grummel*. 


Auch sie wurde von den Schnecken arg gebeutelt. Dennoch duftet sie herrlich nach Pflaumen. 


Der Trauerschnäpper hat in unserem Garten genistet. Ich fühle mich gebauchpinselt, denn er war noch nie im Gwundergarten. 


Die hübsche Anne Bolyn. 


Hilly-Baby ist eine meiner schönsten Pfingstrosen. Sie steht im ersten Jahr und heisst eigentlich Hillary.
Scarmans Himalayan Musk. Ein wuchsfreudiger Rambler.


Und gleich noch mal.

Das wiederum ist die Roald Dahl. Die erste Rose, die bei mir im Kübel hübsch gedeiht. Schade kann ich euch den Duft nicht mitliefern. 


Und hier bin ich dem Roald auf die Pelle gerückt. 


Spannend finde ich, wie sich diese Ecke im Laufe des Jahres immer wieder verändert. Zuerst eine Fülle von Lenzrosen, dann übernimmt der Bärlauch und nun grünt es üppig mit Farnen, Kronrhabarber, Hostas und Wolfsmilch. Bald zeigt sich der Kerzenknöterich und die Glockenblumen.
Soderle, nun schauen wir mal, ob der Herr Kater nicht doch noch was fressen möchte und dann kriegt Frau Gwundergarten endlich ihren Kaffee. Habt einen gemütlichen Sonntag.

En liebe Gruess

Alex
 

Sonntag, 24. April 2022

Wer ist hier ein Senior?

Noah, Chefgärtner, Philosoph, Menschen-Erzieher und ... drei Zähne besitzender Senior. Hüstel, das darf ich auch nur schreiben, wenn der Herr nicht mitliest. Denn obwohl der kleine Rote gefühlte 22 Stunden am Tag verpennt, stellt er in den restlichen zwei Stunden des Tages Unsinn an, als wäre er gefühlte zwei Jahre jung. Ihr glaubt das nicht? Okay, dann nehme ich euch mal mit in die vergangene Woche ...


Ostern ist ja nun vorbei

... aber der Herr schläft trotzdem weiter als gäbe es draussen nichts zu tun.

Diese Teufelshörnchen gehören nicht mir, obwohl sie mir und auch Noah zwischendurch ganz gut stehen. Nein, diese Hörnchen gehören den Hostas und ich freue mich schon drauf, wenn sie ihre riesigen Blätter ausrollen. 

Nein, das ist kein Unkraut, das ist Bienenfutter. Ich mag Löwenzahn und so darf er in meinem Garten an einigen Stellen gern auch wachsen.

Gestern überkam meinen Mann einen kurzen (sehr, sehr kurzen) Moment eines Arbeitsanfalls und er meinte tatsächlich den Rasen mähen zu müssen. Neeeeeiiiin! Schön, es brauchte von mir keine grosse Überredungskunst, um ihn davon abzuhalten. Aber mal ehrlich: Wer könnte so eine schöne Blümchenwiese jetzt einfach niedermähen. 

Ist doch hübsch und die Insekten haben so auch noch was zu futtern. Ich bin ja ein bekennender England-Fan, aber der englische Rasen passt einfach nicht in den Gwundergarten. Lieber trinke ich stattdessen ein Tässchen Tee auf der Blümchenwiese. Good save the queen and the bees!

Oha lätz, der Kater ist aufgewacht und gönnt sich zuerst einen Schluck Gwundergarten Schleimteich Brew. Er schwört drauf, das sei ein völliger Jungbrunnen... jäh so... ich bleibe trotzdem lieber beim Gin Tonic.

Und geniesse stattdessen den betörenden Duft des Osmanthus, der über dem Teich wächst,...

.. und den Blick hinauf zur Terrasse, über der ein feiner Blütenregen von der Wildkirsche rieselt.

Ansonsten ist gerade die Tulpenzeit im Gwundergarten angebrochen.

Im Glyzinienbeet erscheinen schon seit Jahren weisse Tulpen. Ursprünglich waren noch schwarze dabei, aber ich vermut, die sind im Mäusemagen gelandet. 

Diese Kombi ist nicht ganz so, wie ich sie haben wollte, denn die orangefarbenen Tulpen sind schon fast vorbei, während die dunkle Sorte erst zu blühen beginnt.


Aber die Idee zu dieser etwas bunteren Gestaltung kam mir im letzten Jahr so spät, dass die gewünschten Sorten schon nicht mehr erhältlich waren. Irgendwie gefällt mir die Mischung aber trotzdem.

Während ich noch die Tulpen ins rechte Licht setze, kriegen wir Besuch. Ist das nicht ein mega herziger Kerli? Und er hatte ja sowas von Glück. Als seine ehemalige Halterin in Bulgarien verstarb, landete er auf der Strasse, resp. wich nicht vom Grab seiner Freundin, bis ihn Tierschützer an sich nahmen. Vermutlich glaubte er, sein letztes Stündlein habe geschlagen, als er per Flieger in die Schweiz reisen musste. Doch der etwas ältere Hundeherr fand hier den Himmel auf Erden, weil er ein neues, liebevolles Zuhause bekam. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ihn und seine Familie auf ihrem Spaziergang begegne.
 

Aber Noah nimmt schon die Haltung ein: "Duuuuu kommst hier niiiiicht vorbei!"
"Ist okay, alter Junge, der Hund geht weiter Zeitunglesen und lässt dich in Ruhe. Komm, wir pirschen weiter durch den Garten."
"Wen nennst du hier alt?"
"Ähm, niemanden, das ist nur so eine Redensart..."


Puh, er hat's geglaubt. Weiter geht's. 

Okay, mein Geschmack ändert sich anscheinend mit zunehmenden Alter. Rote Tulpen waren für mich früher ein No Go. Aber mal ehrlich, sind die nicht hübsch? Und so richtig rot sind sie ja eigentlich nicht wirklich, oder?


Uhhhh. und Orange, das war für mich auch immer ein absolutes Verbrechen im Garten. Aber wer könnte Nelkenwurz schon widerstehen?


Der ist doch wirklich hübsch und so ein praktischer Lückenfüller.


Ja, ich weiss, die gelbe Sorte ist Unkraut und kann einem den letzten Nerv klauen, aber das ist doch was ganz anderes. Gezüchtet um Freude zu bereiten, ne? 

Okay, ob mir das hier Freude bereiten wird, weiss ich noch nicht. Ist ein Experiment. Ich habe ein Storchenschnabel, der Halbschatten verträgt in einen Topf verfrachtet und unter dem Ahornbaum aufgehängt. Zum Sterben verurteilt? Ich hoffe es nicht und ansonsten versuche ich ihn rechtzeitig irgendwo in die Erde zu verfrachten. 

Aber ja, das verspricht Freude ... grosse Freude. Eine lilafarbene Baumpfingstrose. Bald, bald geht's los mit den Blüten.

Apropos Blüten: Wo Blüte, da auch Früchte, oder? Es wäre ja zu schön, wenn ich mal eine Birne ernten dürfte von unserem Säulenbirnchen. Nur eine... ich bin ja genügsam ... und Früchte sind ja jetzt auch nicht so unbedingt meins. Aber bei den eigenen Birnen ist das bestimmt gaaaaaanz anders.

Ähm ja und nun zurück zu Noah. Ich sag's ja, der Opa hat noch Hummeln im Hintern.

Aber ganz ehrlich? Ich liebe es, wenn er Unsinn im Kopf hat und jede Ecke erkunden muss.
Aber das Quietschgeräusch von seinen wetzenden Krallen über diese seltsame Platte erspare ich euch lieber. Ich vermute, das war allein für meine Ohren gedacht. Danke, mein Roter.


Blau steht ihm, okay grün auch und gelb und rot und ... ja, er ist einfach der Schönste, der Klügste, der...

... der auf jedes Foto mit drauf will.

Selbst wenn ich nur ein Schnecki fotografieren will ...


Der Fotobomber steht bereit.
Auch ein schöner Rücken kann entzücken... aber nicht dein Hintern, Herrgott noch mal, Noah!

Seufz, hoffnungslos. Besser ich widme mich nochmal den Blümchen. Guckt, die erste Rose blüht ... ja und das im April. 
Die Blüte ist noch zaghaft, aber da wird mehr kommen *freu*.

Die Rosen in den Töpfen sehen auch viel versprechend aus. 


Hüstel... ja, das ist eine historische Rose mit dem Namen "Stinker". Sie hat statt Dornen Krallen und der Duft... na ja, nicht immer rosig, aber dafür kann man besser mit ihr Kuscheln. Sie hat statt Läuse gerne Zecken. Aber ihr grosser Vorteil ist, sie kommt meistens, wenn man sie ruft, sie wässert sich selbst und blüht das ganze Jahr über :) Oh je, oh je... der Vergleich hinkt fürchterlich und dabei hatte ich noch gar keinen Gin Tonic.


Ja, da geht selbst der Kater die Wände hoch.

Besser wir kehren zurück zu den Blümchen, da flippt Frau Gwundergarten etwas weniger aus. Die erste Clematis verzaubert mit ihren Glöckchen.

Schöner Wohnen auf dem Dach des Igelrestaurants.



Und überall im Gwundergarten blühen nun die Kaukasischen Vergissmeinnicht. Sie gehören zum Frühling ...

... wie die Schnecken zum feuchten Wetter. Man muss wieder bei jedem Tritt aufpassen, dass man nicht aus Versehen auf sie tritt.

Aber der Regen ist herzlich willkommen. Der Garten braucht dringend Wasser und ich bin froh, wenn das die Natur selbst erledigt. Giesskannen schleppen wird noch früh genug angesagt sein. 

So ihr Lieben, Jungspunt Noah und ich verabschieden uns mal wieder und wünschen euch einen wunderbaren Start in die neue Woche.

Alles Liebe

Alex & Noah