Sonntag, 26. November 2023

Sugar in the morning

 

Da ist mal wieder jemand mit der Zuckerbüx im Gwundergarten herumgewandelt. Ich mag's, wenn die Novemberblüten eine Zuckerglasur erhalten. In dieser Jahreszeit sieht ein bisschen Schnee doch noch ganz zauberhaft aus. 


Aber spätestens im Januar wird auch diese Hortensie ihre Blätter abgeworfen haben und die Blütenpracht brauner Matsch sein.


Herbstbowle gefälligst? 


Ich gehöre zu den Gärtnerinnen, die erst im Frühjahr den Garten "abräumen". Es sieht nicht überall so hübsch aus, aber die Viecher freut's und mich stört's nicht.


Auch binde ich die Gräser nicht mehr zusammen. Ehrlich, eine Beschäftigungstherapie brauche ich nicht.


Rose the Rescht mit Zuckerglasur.


Das Guschteli (Augusta Luise) hätte wohl auch gern eine Wärmflasche. Tja, nur die Harten in den Garten ... hüstel, was mache ich dann noch hier draussen ? Brrr ... schnell ins Warme.



Das hat sich wohl dieses Mäuschen auch gedacht, als es zu uns in den Keller gehuscht ist. Es muss sich wie im Schlaraffenland gefühlt haben im 22 kg Sack Sonnenblumenkernen, der für die Vögel bestimmt ist. Es hat sich sogar einen kleinen Vorrat an Kernen zwischen Putzschwämmen und Küchenfolien angelegt. Blöd nur, dass Frau Gwundergarten beim Auffüllen des Vogelfutters zwischen die Finger geraten ist. Allerdings war es beim Einfangversuch so flink, dass Frau Gwundergarten nur noch das Hinterteil zu sehen bekam, als es in die Kernen abtauchte. Nun ja, mit Käse fängt man eben Mäuse. Selbstredend wurde es nicht Noah oder Lisi serviert, sondern im Garten wieder frei gelassen, wo es nun munter meine Tulpenzwiebeln verspeist und Fallgruben gräbt. Seufz.

Ach, ihr fragt euch, wer Lisi ist? Nun denn, wir haben zum Leidwesen von Noah eine Katze adoptiert. Um genau zu sein, die Katze der Nachbarn. Sie war sowieso meist in unserem Garten anzutreffen und als die Familie kurzfristig umgezogen ist, beschloss Madame hier zubleiben. Sie hat bei den Nachbarn noch einen Unterschlupf, wo sie es warm hat und kann dort bleiben, bis zumindest das Haus verkauft ist. Bei uns wird sie zudem durchgefüttert. Und ich denke, irgendwann wird sie vermutlich ganz zu uns übersiedeln. Aber erst mal einen Schritt nach dem anderen. Wie gesagt, Noah is not amused. Er jagd sie immer zurück in die Büsche, makiert den Obermacker und fühlt sich wie John Wayne höchstpersönlich. Ihr solltet seinen Gang sehen, der ist eine Spur breitbeiniger geworden. Lisi tut ihm gut, sie hat seine Lebensgeister geweckt. Ja, sein Revier, sein Zuhause, das kriegt man  nicht einfach so geschenkt. Aber wir haben immer noch die Hoffnung, dass er sie irgendwann akzeptiert und ein friedliches Miteinander möglich ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Lisi ist eine Schüchterne und ich muss mir ihr Vertrauen auch erst noch verdienen. Manchmal kann sie sich nicht entscheid, ob sie mich anfauchen oder beissen soll. Aber dann wiederum lässt sie ein Streicheln zu. Ihr von den Nachbarn gegebener Name lautet auf Chilli. Doch wenn sie bei uns bleibt, soll sie einen Neustart erhalten und den üben wir schon mal mit dem Namen Lisi (frei nach ihrer verstorbenen Majestät, der Queen). Mal sehen wie die Geschichte weitergeht. Was ich allerdings nicht verstehe ist: Wie kann man eine Katze zurücklassen ohne vorgängig mit den Nachbarn zu schauen, dass jemand sich um sie kümmert. Einfach nur Katzeklappe und Futter im Haus lassen, damit ist es doch nicht getan?! Als ich gemerkt hatte, dass die Halter nicht mehr da waren, habe ich mit ihnen Kontakt aufgenommen. Meine Fütterung ist mit ihnen abgesprochen, falls sich jemand wundern sollte. 


 Und mit einem Foto von ihrer königlichen Hoheit, Madame Lisi Stummelschwänzchen wünsche ich euch allen noch einen gemütlichen Sonntag, irgendwo im Warmen.

Liebe Grüsse

Alex, Noah und Lisi

Mittwoch, 8. November 2023

Herbstleuchten

Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber ich liebe den Herbst. Ja, selbst das Schmuddelwetter. Aber natürlich auch seine bunten Farben, das warme Licht, die letzten Blümchen im Garten ... und auch die Igelchen, die noch herumwuseln und manchmal schon vor der Tür auf ihr Futter warten. Sehr zum Missfallen von dem Chefgärtner. 
Das Laub wird bei uns noch in Handarbeit zusammengetragen, resp. zuerst mal zu Haufen zusammengekehrt, damit die Stacheltiere Unterschlupf für den Winterschlaf, aber auch Futter finden. Ist ja nicht so, dass es nebenan im Wald kein Laub gäbe *hüstel*. 


Die letzte Clematisblüte von diesem Jahr. 

Storchenschnabel Rozanne blüht noch unermüdlich und macht sich breit, wo er nur kann. Manchmal macht der mir echt ein bisschen Angst. Irgendwann schleicht er sich nachts in unser Haus und wirft uns raus *seufz*.

Hortensie The Bride


Buche The Wild 😀. Sie ist wie unser Noah selber in unseren Garten gelatscht und geblieben.



Es hat immer noch vereinzelte Rosenblüten an den Büschen, aber na ja, seien wir ehrlich, der Busch selber schaut schon nicht mehr so vorzeigbar aus. 


Die Hostablätter setzen goldene Akzente. 


Dies ist eine Herbstastern Sorte die sich angeblich rasch ausbreitet. Na mal schauen, bisher habe ich noch fast jede Aster tot gekriegt. Unabsichtlich, ehrlich.  Ich hoffe, diese hier überlebt.


Was für ein schöner Herbstmorgen. 


Das findet auch Nachbarskatze Gipsy, die mich mal wieder besucht hat. Heute durfte ich sie trotz fauchen (also sie, nicht ich 😁) sogar streicheln. Nein, keine Sorge, unser Chefgärtner weilt noch unter uns. Er ist aber gerade unabkömmlich ... hat wichtige Geschäfte zu erledigen. Hmm ...


... sollen wir mal klingeln, vielleicht kommt er ja doch raus?



 Ne, wie gesagt, es gibt wichtige Dinge zu erledigen.



 Yep, der hier muss noch vorbereitet werden. Hach, ich freue mich schon auf Samstag und war schon ganz fleissig:







Selbstredend werde ich auch ein paar meiner Bücher dabei haben. Soderle, nun aber Schluss für heute. Habt noch eine wunderbare Herbstwoche.

En liebe Gruess
Alex

Freitag, 29. September 2023

Alston

 Nein, das ist nicht Alston, das ist Noah. Aber er ist auch einer der Gründe, warum es hier mal wieder so still war. Es ging ihm einfach nicht so toll. Es war ein Auf und Ab und alles braucht ein bisschen mehr Zeit. Aber er ist immer noch unter uns und er geniesst das Leben ... halt einfach in seinem Tempo. Ja, er mag sogar noch Mäuschen auflauern und sich an Bäumen strecken, aber Fressen ist ein leidiges Thema. Wir sind immer noch ein bisschen am Ausprobieren, welche chinesischen Kräuter ihm wirklich helfen und auch Akupunktur macht er (mehr oder weniger) klaglos mit. Es geht ihm besser, als im Juni, aber das Alter lässt sich leider nicht aufhalten und sein Pischi (Pyjama, sprich sein Fell) wird ihm langsam zu gross. Ich geniesse, die Zeit mit ihm und bin dankbar für den Urlaub, den ich jetzt habe. Na ja, Urlaub ... Ich bin am Schreiben und Korrigieren, denn der Abgabetermin rückt näher. Umso mehr schwelge ich jetzt noch in Erinnerungen an unseren Urlaub, der ja auch der Recherche diente. Kommt ihr mit nach Alston?

Alston war der Startpunkt einer unserer Wanderungen und ... ist auch einer der Orte meines nächsten Romans "Nanny über Nacht".


Es war ein gemütlicher Weg, immer wieder gesäumt von diesen wunderbaren Trockensteinmauern.



Die Gänse haben sich schön über uns amüsiert, denn nach einer halben Stunde wandern, war fertig lustig. Ein Schild verkündete, dass der Wanderweg nach Garrgill gesperrt sei, da die Brücke über den Fluss leider beim letzten Unwetter zerstört und erst wieder repariert werden müsse. Na ja, umkehren mochten wir nicht, aber wir hatten ja die Handys dabei und ratzfatz eine Alternative gefunden.

Über diesen wunderbaren Wiesenweg ging es runter zum Fluss.


Schafe und Wildkaninchen teilten sich die Weiden.


Und wer hätte da nicht gerne reingebissen?


Hübsch, oder? Und hier in der Nähe wird dann die Geschichte von Robyn und Tom, und in zwei weiteren Geschichten von ihren Brüdern Gregg und Giles, erzählt. 



Da sprudeln die Ideen nur so. Böse Zungen mögen behaupten, sie plätschern dahin, aber nein, ich sag's euch, sie sprudeln 😁


Der Wanderweg führte immer wieder über die Trockensteinmauern. 





Okay, so war's natürlich noch angenehmer.

Wir waren knappe vier Stunden unterwegs. Aber auf solchen Wegen flogen die nur so dahin. 


Und das Wetter? Nun ja, es war trocken, was will man da jammern. Und zum Wandern, genau richtig. Blau hätte die Gegend bloss verkitscht 😀

Uns hat's gefallen, denn wir hatten immer wieder ...


... tierische Gesellschaft. So viele Wildkaninchen wie auf dieser Wanderung haben wir nirgendwo gesehen. Einfach allerliebst.

Habt einen guten Start ins Wochenende und pssst, drückt mir die Daumen, denn morgen habe ich mein erste öffentliche Lesung *schlotter*.

Alex




Samstag, 29. Juli 2023

Meeting Toby

Schon lange war es ein Traum von mir, einmal in einer Falknerei den Raubvögeln etwas näher zu kommen. Das hat ganz unverhofft geklappt in der Falconry Days Northumberland. Sie ist in der Nähe von Hexham zu finden. Da haben wir Toby und seine Kollegen getroffen.

Toby ist ein Afrikanischer Fleckenuhu, wenn ich das richtig verstanden habe. Und das was ausschaut wie gefiederte Ohren, ist reine Deko 😀. Nein, natürlich nicht: Die aufstehenden Federn dienen der Tarnung. Der Uhu sitzt in Afrika tagsüber in Bäumen, zwischen den Zweigen, und so schaut er selbst aus wie ein Ast mit Zweigen ... zumindest wenn er seine funkelnden Augen geschlossen hält.


Beeindruckend war, wie geräuschlos dieser Ast angeflogen kam. Kein Flügelschlag war zu hören. Na ja, das braucht der nächtliche Jäger in Freiheit natürlich, um seine Beute zu überraschen und etwas in den Magen zu bekommen. 

Toby hat dieses Problem allerdings nicht, er bekam sein Futter direkt von uns. Zimperlich darf man in so einer Falknerei nicht sein, denn verfüttert werden tote Küken. 

Das schmeckte auch seinem Kollegen Buzz, einem Wüstenbusshard. Der war allerdings ein bisschen faul und hatte nicht so recht Lust aufs Fliegen. Was man wissen muss: Fliegen ist für die Raubvögel anstrengend. Gemäss Falkner Marc fliegen Raubvögel nur, wenn sie Hunger haben oder ihr Revier verteidigen müssen. Es sei nicht so, dass sie denken: Ah, heute ist ein schöner Tag, drehen wir mal ne Runde.

Aber gegen ein Männergespräch hatte Buzz nichts einzuwenden.

Bei mir hat er sich auch ganz artig benommen. Ich sag's euch, es ist ziemlich beeindruckend einem solchen Raubvogel so nahe zu sein. Erstaunt war ich, wie leicht sowohl Toby als auch Buzz waren.  


Am Ende hat Buzz sich dann doch noch für die eine oder andere Flugrunde überreden lassen.


Als nächstes war ein junger Falke an der Reihe. 

Ihn hatten wir nicht auf dem Handschuh, sondern durften ihm beim Fliegen zuschauen. Marc, der Falkner, schwang dazu ein Target durch die Luft, dem der Falke hinterher jagte ... 

... und das geht so schnell, dass die Fotografin nicht hinterherkam mit Knippsen. Ja wo is er denn?

Okay, da hat es dann doch noch so halbwegs geklappt. Diese Falknerei ist kein Zoo, wie Marc betonte. Er arbeitet mit den Tieren und geht im Herbst mit den Falken auch auf die Jagd. 

Die Falknerei nimmt auch Raubvögel in Not auf, die wieder augepäppelt werden müssen, bevor sie später wieder in die Freiheit zurück können. 


Ähm ja, da ist jemand noch am Schlafen.


 Eine Great Grey Owl, was eigentlich ein Bartkauz sein müsste. So knuffig, oder? Okay, ich mag sie sowieso alle. 

Leider ging alles viel zu schnell vorbei. Aber mein Mann und ich sind nachhaltig beeindruckt von diesen wunderbaren Jägern der Lüfte.

Habt ein gemütliches Wochenende.

Alex