Da ist mal wieder jemand mit der Zuckerbüx im Gwundergarten herumgewandelt. Ich mag's, wenn die Novemberblüten eine Zuckerglasur erhalten. In dieser Jahreszeit sieht ein bisschen Schnee doch noch ganz zauberhaft aus.
Aber spätestens im Januar wird auch diese Hortensie ihre Blätter abgeworfen haben und die Blütenpracht brauner Matsch sein.
Herbstbowle gefälligst?
Ich gehöre zu den Gärtnerinnen, die erst im Frühjahr den Garten "abräumen". Es sieht nicht überall so hübsch aus, aber die Viecher freut's und mich stört's nicht.
Auch binde ich die Gräser nicht mehr zusammen. Ehrlich, eine Beschäftigungstherapie brauche ich nicht.
Rose the Rescht mit Zuckerglasur.
Das Guschteli (Augusta Luise) hätte wohl auch gern eine Wärmflasche. Tja, nur die Harten in den Garten ... hüstel, was mache ich dann noch hier draussen ? Brrr ... schnell ins Warme.
Ach, ihr fragt euch, wer Lisi ist? Nun denn, wir haben zum Leidwesen von Noah eine Katze adoptiert. Um genau zu sein, die Katze der Nachbarn. Sie war sowieso meist in unserem Garten anzutreffen und als die Familie kurzfristig umgezogen ist, beschloss Madame hier zubleiben. Sie hat bei den Nachbarn noch einen Unterschlupf, wo sie es warm hat und kann dort bleiben, bis zumindest das Haus verkauft ist. Bei uns wird sie zudem durchgefüttert. Und ich denke, irgendwann wird sie vermutlich ganz zu uns übersiedeln. Aber erst mal einen Schritt nach dem anderen. Wie gesagt, Noah is not amused. Er jagd sie immer zurück in die Büsche, makiert den Obermacker und fühlt sich wie John Wayne höchstpersönlich. Ihr solltet seinen Gang sehen, der ist eine Spur breitbeiniger geworden. Lisi tut ihm gut, sie hat seine Lebensgeister geweckt. Ja, sein Revier, sein Zuhause, das kriegt man nicht einfach so geschenkt. Aber wir haben immer noch die Hoffnung, dass er sie irgendwann akzeptiert und ein friedliches Miteinander möglich ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Lisi ist eine Schüchterne und ich muss mir ihr Vertrauen auch erst noch verdienen. Manchmal kann sie sich nicht entscheid, ob sie mich anfauchen oder beissen soll. Aber dann wiederum lässt sie ein Streicheln zu. Ihr von den Nachbarn gegebener Name lautet auf Chilli. Doch wenn sie bei uns bleibt, soll sie einen Neustart erhalten und den üben wir schon mal mit dem Namen Lisi (frei nach ihrer verstorbenen Majestät, der Queen). Mal sehen wie die Geschichte weitergeht. Was ich allerdings nicht verstehe ist: Wie kann man eine Katze zurücklassen ohne vorgängig mit den Nachbarn zu schauen, dass jemand sich um sie kümmert. Einfach nur Katzeklappe und Futter im Haus lassen, damit ist es doch nicht getan?! Als ich gemerkt hatte, dass die Halter nicht mehr da waren, habe ich mit ihnen Kontakt aufgenommen. Meine Fütterung ist mit ihnen abgesprochen, falls sich jemand wundern sollte.
Und mit einem Foto von ihrer königlichen Hoheit, Madame Lisi Stummelschwänzchen wünsche ich euch allen noch einen gemütlichen Sonntag, irgendwo im Warmen.
Liebe Grüsse
Alex, Noah und Lisi