In diesem Jahr ging es nach Pembrokeshire, Wales.
Ein Traum, sowohl landschaftlich wie auch menschlich. Bereits bei unserem Grosseinkauf in einem grossen Tesco, wurden wir vom Kassier als Touristen enttarnt ... okay, unser Schweizer Akzent ist auch nicht zu überhören. Der gute Mann hat uns nicht nur gleich mitgeteilt, was wir uns alles ansehen sollen, sondern hat ungeachtet der immer länger werdenden Warteschlange hinter uns, dies auch gleich noch auf dem Kassenbon in aller Ruhe notiert. Sonst würden wir es ja noch vergessen. Als ich mich bei den wartenden Menschen entschuldigt habe, hat der Kassier nur gemeint: "Ach was, das stört die nicht. Wir müssen doch den Besuchern die Schönheit unseres Landes zeigen."
Ganz ehrlich? Ich weiss nicht, wie man hier bei uns an einem Freitagabend im Volkiland in der Warteschlange reagiert hätte, wenn da sich der Kassier einen netten Schwatz mit Touristen erlaubt hätte...
Das Waterwynch Mill West Cottage hat uns ein gemütliches Zuhause geboten. Es lag zwar in Carmarthenshire, aber war dennoch ein idealer Ausgangspunkt zum Wandern und für alles, was wir uns ansehen wollten.
Täglich konnten wir vom Fenster aus, den Kaninchen zuschauen.
Auch Eichhörnchen hüpften über die Mauer und ...
was wie eine kaputte alte Comic-Autohupe klang, war dieser hübsche Kerl und ...
seine drei Weiber.
Wir haben ...
... unsere Nachbarn begrüsst,
traumhafte Gärten besucht,
weniger edle, dafür steilere Treppen erklommen,
Burgen besucht,
Natürlich konnte ich nicht einfach wegsehen und bin nach dem ersten Schrecken zwei Tage später noch mal an den Ort zurückgekehrt, um ein Foto zu machen. Ich habe die RSPCA (Tierschutz in Grossbritannien) verständigt, mit Adresse und Fotos versorgt und was bekomme ich als Antwort: Sorry, wir haben so viele dringendere Fälle, wir können damit keinen Beamten beauftragen. Aber da der Halter einen Campingplatz führt, würden bestimmt noch mehr Meldungen eingehen und dann, ja dann würden sie aktiv werden. Hmm, das reichte mir nicht, denn der Campingplatz war leer als ich dort war. Also habe ich Kontakt mit der Gemeinde aufgenommen. Da hiess es, sorry, wir kümmern uns nur um das Wohlergehen von Farmtieren. Dann habe ich mit der Polizei Kontakt aufgenommen, damit die einen Beamten hinschicken, der dann den Tierschutz aufbieten könnte. Und obwohl ich alles erklärt habe und auch die Antwort der RSPCA angefügt habe, hiess es: Kontaktieren Sie die RSPCA (ich will jetzt hier keine Beamtenwitze machen - bin ja selber eine Gemeindeangestellte - aber das Mikadospiel kam mir dann doch kurz in den Sinn ...). Wie auch immer, ich bleibe dran, denn es geht hier um drei Hunde, die kaum Platz haben, eine Runde zu drehen und wie man sieht, steht noch nicht mal ein Wassernapf im Gehege. Da kommt mir echt die Galle hoch. Mittlerweile stehe ich im Kontakt mit einer meiner Leserinnen, die nach Schottland ausgewandert ist und wiederum jemanden kennt, der sich um solche Fälle kümmert. Wenn da auch nichts erreicht werden kann, stehen immer noch andere Organisationen zur Verfügung, bei denen ich anklopfen werde. Wenn jemand aus Grossbritannien dies liest und Beziehungen hat, ich kann gerne die Adresse des Halters liefern.