Sonntag, 8. September 2024

Jasper - Chaschper - Chnobli - Monsieur

Mittlerweile hat er  schon viele Namen, unser Jasper. Edel gucken kann er auch schon, Menschen in seine Nähe lassen hingegen nicht. But so what? 

Das ist der Anblick, den unser Teenager uns meistens gewährt: von hinten, auf dem Sprung, mit "Schüblig" (Wurstsorte) in den Ohren. Man kann ihn rufen, egal mit welchem Namen, er würdigt uns keines Blickes.

Aber dann gibt es diese kleinen Momente, wo der Teenager wieder zum verspielten Katerchen wird. Wo er mit uns agiert ... hüstel, oder zumindest mit dem Spielzeug.

Wie könnte man ihn nicht lieben, unseren kleinen Chnobli. Aber jetzt Hand ausstrecken und Bäuchlein kraulen, wie früher bei Noah, ist nicht. Nein, man würde keine gewischt erhalten, aber er wäre im Bruchteil einer Sekunde verschwunden. Also lassen wir's, bis er den Weg zu uns selbst findet ... hüstel, voller Flöhe und Zecken. Wir erhalten zwar, dank seiner früheren Pflegestelle Tabletten dagegen, die er auch frisst, aber ich bin mir nicht so sicher, wie gut die wirken. Nachschauen ist ja leider nicht.


Nun mach nicht so ein Theater, wegen ein paar Mitbewohnern, Frau Gwundergarten. Ich hätte dann übrigens Hunger.

Nein, Jasper, heute steht nicht Rotkehlchen auf dem Speiseplan. 

Mmmmh, wäre aber fein. 


Pfff ... nichts gönnt sie mir. Die kann noch ein paar Monate länger warten, bis sie mich streicheln darf.


Hier, das ist dein Menü. Unglaublich, was der kleine Kerl wegfuttert, aber ich wollte ja immer mal eine Katze haben, die einfach alles wegputzt, was man ihr hinstellt. Herr Kater wird diesem Wunsch gerecht.


So, und nun wird das Sommerhäuschen erobert. 

Sorry, Frau Gwundergarten, aber das gehört jetzt mir.

Okay, während ich mir einen neuen Schreibort suchen kann, gönnt sich eine Blaumeise eine kleine Erfrischung:

Splish, splash, I was takin' a bath ...





Ja, da hatte jemand Spass. Gut so. Habt alle einen erfrischenden Sonntag und einen tierisch guten Start in die neue Woche.

En liebe Gruess

Alex & Jasper

Sonntag, 18. August 2024

Ein etwas anderer Weg

 


Wie ihr alle wisst, tragen wir unseren Noah nur noch in unseren Herzen. Mit seinen Siebzehnjahren wollte sein Körper einfach nicht mehr so, wie er und wir es uns gewünscht hätten. Ja, Noah lebte gern und war im Mai 2023 noch gar nicht bereit still und leise abzutreten. Nein, er wollte noch leben, zeigte mir das beim Spielen und auf seinen täglichen Gartenrundgängen. Dank einer Nachbarin, die selber eine ältere Hundedame mit Arthrose und allerlei Gebresten hatte, fand ich zur Praxis EnerQi und damit zu Francesca Zimmermann.

Nie hätte ich geglaubt, dass unser menschenscheuer Kater so still hält, während Francesca ihn abtastete, um die schmerzenden Stellen  ausfindig zu machen, und dann die Nadel treffsicher platzierte. Francescas Antwort dazu: "Wenn Katzen es brauchen, dann halten sie bei der Akupunktur auch still." Meine Meinung dazu: Francesca hat eine sehr feinfühlige Art mit Tieren umzugehen. Noah hat sich bei ihr einfach wohl gefühlt. Ich hätte mir keine bessere Tierärztin für ihn wünschen können. Weniger toll fand er den Transportkorb, den hat er schon immer gehasst, aber dass die Behandlung anschlug merkte ich ziemlich zügig. Nach jeder Behandlung war das Erste, was Noah machte, seinen Napf auf zu suchen und tüchtig zu futtern. Ansonsten hatte er den Fressnapf eher gemieden, da Magen, Galle und Bauchspeicheldrüse in bedenklichem Zustand waren. 


Sogar seinen geliebten Haselnussbaum erklomm der stolze ältere Herr wieder und das trotz seiner Arthrose.

Es war ein Auf und Ab der Gefühle von Mai 2023 bis zum 20. März 2024, wo wir uns schliesslich für immer von ihm verabschieden mussten. Es gab gute Tage, aber auch schlechte Tag, aber es war ein lebenswertes Leben, das er bis zum Schluss auskosten durfte. Diese Zeit brachte uns beide noch mal näher, was den Abschied nicht leichter machte. Ja, ich heule auch jetzt noch, weil er eben schon ein ganz besonderer kleiner Kerl war. 

Aber zurück zu dem, was ich euch eigentlich ans Herz legen wollte: Wenn euer Tier Schmerzen hat, versucht es nebst der Schulmedizin doch auch mal mit der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Ganz egal, ob Pferd, Hund, Katze oder was auch immer, Akupunktur und chinesische Kräuter können unterstützen, Schmerzen lindern und schonend helfen. Mehr dazu erfahrt ihr direkt auf der Webseite von Francesca Zimmermann. Ich bereue in Bezug auf Noah lediglich, nicht schon früher von ihrer Praxis und TCM gewusst zu haben. 


Für Noah war dann im März 2024 die Zeit gekommen zu gehen. Hinterlassen hat er einen tiefen Pfotenabdruck in unseren Herzen und wer weiss ...

... vielleicht hat er dafür gesorgt, dass unser Blick genau auf diesen kleinen Faulpelz gefallen ist. Jasper. Er hat Noahs Erbe angetreten, auch wenn er uns noch nicht vollkommen vertraut. 
"Das wird schon noch, gell Jasper". 

Habt einen schönen Sonntag und geniesst den Regen.
En liebe Gruess

Alex

Samstag, 20. Juli 2024

Wusch ... und schon wieder vorbei


 In diesem Jahr ging es nach Pembrokeshire, Wales. 

Ein Traum, sowohl landschaftlich wie auch menschlich. Bereits bei unserem Grosseinkauf in einem grossen Tesco, wurden wir vom Kassier als Touristen enttarnt ... okay, unser Schweizer Akzent ist auch nicht zu überhören. Der gute Mann hat uns nicht nur gleich mitgeteilt, was wir uns alles ansehen sollen, sondern hat ungeachtet der immer länger werdenden Warteschlange hinter uns, dies auch gleich noch auf dem Kassenbon in aller Ruhe notiert. Sonst würden wir es ja noch vergessen. Als ich mich bei den wartenden Menschen entschuldigt habe, hat der Kassier nur gemeint: "Ach was, das stört die nicht. Wir müssen doch den Besuchern die Schönheit unseres Landes zeigen."
Ganz ehrlich? Ich weiss nicht, wie man hier bei uns an einem Freitagabend im Volkiland in der Warteschlange reagiert hätte, wenn da sich der Kassier einen netten Schwatz mit Touristen erlaubt hätte...

Das Waterwynch Mill West Cottage hat uns ein gemütliches Zuhause geboten. Es lag zwar in Carmarthenshire, aber war dennoch ein idealer Ausgangspunkt zum Wandern und für alles, was wir uns ansehen wollten. 

Ein wunderbarer Ort, um die Seele baumeln zu lassen.

Täglich konnten wir vom Fenster aus, den Kaninchen zuschauen. 

Auch Eichhörnchen hüpften über die Mauer und ...

was wie eine kaputte alte Comic-Autohupe klang, war dieser hübsche Kerl und ...

seine drei Weiber.

Wir haben ...

... unsere Nachbarn begrüsst,

traumhafte Gärten besucht, 


edle und ..


weniger edle, dafür steilere Treppen erklommen,


Burgen besucht,

und Ruinen auch.



Haben dem König der Lüft beim Fliegen zugeschaut.
(Golden Eagle)


Sind über, durch und unter Zäunen hindurchgeklettert (was immer sich die Waliser haben einfallen lassen, um die Wanderer fit zu halten).


Sind gewandert, soweit die Füsse uns trugen,


und haben dabei wunderbare einsame Strände entdeckt. Psst, das Wasser ist kalt aber erfrischend.

Wir haben uns von neugierigen Kühen über die Weide verfolgen lassen (psst, so schnell war ich noch nie auf einem Zaun *kicher*)


Haben einen riesigen Seerosenteich überquert.



Haben das wunderbare Städtchen Tenby mit seinen farbigen Häusern erkundet.

Der Versuchung widerstanden.

Haben uns aufs Meer gewagt,

um nach Caldey Island zu gelangen.


Pembrokeshire ist ein Traum, auch wenn leider etwas meine Ferienstimmung getrübt hat. Mir ist klar, dass auch Grossbritannien keine Idiotenfreie Zone ist, aber dennoch war ich verblüfft in einem so Hunde vernarrten Land wie Grossbritannien eine solche Haltung zu sehen:


Natürlich konnte ich nicht einfach wegsehen und bin nach dem ersten Schrecken zwei Tage später noch mal an den Ort zurückgekehrt, um ein Foto zu machen. Ich habe die RSPCA (Tierschutz in Grossbritannien) verständigt, mit Adresse und Fotos versorgt und was bekomme ich als Antwort: Sorry, wir haben so viele dringendere Fälle, wir können damit keinen Beamten beauftragen. Aber da der Halter einen Campingplatz führt, würden bestimmt noch mehr Meldungen eingehen und dann, ja dann würden sie aktiv werden. Hmm, das reichte mir nicht, denn der Campingplatz war leer als ich dort war. Also habe ich Kontakt mit der Gemeinde aufgenommen. Da hiess es, sorry, wir kümmern uns nur um das Wohlergehen von Farmtieren. Dann habe ich mit der Polizei Kontakt aufgenommen, damit die einen Beamten hinschicken, der dann den Tierschutz aufbieten könnte. Und obwohl ich alles erklärt habe und auch die Antwort der RSPCA angefügt habe, hiess es: Kontaktieren Sie die RSPCA (ich will jetzt hier keine Beamtenwitze machen - bin ja selber eine Gemeindeangestellte - aber das Mikadospiel kam mir dann doch kurz in den Sinn ...). Wie auch immer, ich bleibe dran, denn es geht hier um drei Hunde, die kaum Platz haben, eine Runde zu drehen und wie man sieht, steht noch nicht mal ein Wassernapf im Gehege. Da kommt mir echt die Galle hoch. Mittlerweile stehe ich im Kontakt mit einer meiner Leserinnen, die nach Schottland ausgewandert ist und wiederum jemanden kennt, der sich um solche Fälle kümmert. Wenn da auch nichts erreicht werden kann, stehen immer noch andere Organisationen zur Verfügung, bei denen ich anklopfen werde. Wenn jemand aus Grossbritannien dies liest und Beziehungen hat, ich kann gerne die Adresse des Halters liefern.

Unser eigenes kleines Felltier hat unsere Abwesenheit gut überstanden, allerdings ist er gerade unabkömmlich und hat keine Zeit für einen Fototermin. Das holen wir dann noch nach.

Habt ein schönes Wochenende!

Alex